Lew Tabackin Trio
JLP-Text: Der 1940 in Philadelphia geborene Lew Tabackin ist in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich – er ist einerseits fest in der Tradition eines Coleman Hawkins verwurzelt, stößt aber trotzdem in seinen oft ausufernden Improvisationen weit in den Free-Jazz vor (ohne aber seinen Kontakt zu den Mitmusikern zu verlieren), er ist ein perfekter und gesuchter Bigband-Musiker, der aber gerne auch in einem pianolosen Trio spielt und er ist – eine Rarität – ein äußerst teamfähiger Individualist. Mit wem er in den letzten 50 Jahren musizierte, ist eine lange Liste – natürlich mit seiner Frau Toshiko Akiyoshi, aber auch mit so unterschiedlichen Klassemusikern wie Cab Calloway, Thad Jones, Mel Lewis, Maynard Ferguson, Elvin Jones, Attila Zoller, Shelley Manne, Phil Woods und Donald Byrd. Die Experten streiten, ob er als Flötist oder am Tenorsax wichtiger ist und wenn er mit absoluten Klassemusikern wie Johannes Strasser b und Mario Gonzi dm auf der Bühne steht, kann man Höchstklassejazz mit voller Intensität erwarten.
Beim schießen des Gruppenfotos, das oben den Beitrag einleitet, sprang mir der Gesichtsausdruck von Hans ins linke Auge und führte mit geändertem Fokus zum nächsten Bild:
„Ja! Der heutige und die folgenden Abende sind hochkonzentrierte Arbeit für Hans und Mario!“, flüsterte der Kollege an der Bar mir zu.
Lew, wie immer in Bewegung – auch face2face zu seinen Mitmusikern und dadurch fallweise dem Rücken zum Publikum. Das verlangt den …
… Mitmusikern (ich weiß ich wiederhole mich) höchste Konzentration ab!
Oder heißt es diesmal: „Gonzintration“? Sorry Mario, das Wortspiel drängte sich letzte Nacht auf!
Aber Lew lauscht auch den Solis von Hans und Mario in gegenseitiger Anerkennung!